An dem Bloggertreffen vom Samstag waren ja auch noch Journalisten dabei. Der erste Artikel ist nun beim Baslerstab von Philipp Schrämmli veröffentlicht worden (gefunden via Matti). Da der Link beim Baslerstab relativ temporär aussieht zitiere ich hier sehr grosszügig.

Der Artikel beginnt mit einem Aufreisser. Das Thema Sex wird prominent plaziert, war aber bei uns nur am Rande erwähnt.

Einige von ihnen veröffentlichen ihre intimsten Sexerlebnisse, andere publizieren die neusten Trends der Computerwelt. Sie nennen sich «Blogger». Und sie boomen. Vergangenen Samstag trafen sich zum vierten Mal Blogger aus der gesamten Schweiz im «Birseckerhof».

Dann kommt eine kurze Definition, die zu grossen Teilen aus Stefans Weblog FAQ zu kommen scheint:
«Blog» ist die Kurzform von «Weblog». Die Bezeichnung Weblog setzt sich zusammen aus den Wörtern «Web» und «Log». Log kommt von Logbuch und meint eine journalartig geführte Aufzeichnung von Ereignissen. Leute, die ein Weblog betreiben, nennt man Blogger. Den Inhalt seines Blogs bestimmt jeder Blogger selber.

Das Zitat von Andreas, welches die heutige Blog-Entwicklung mit E-Mail von früher vergleich, gefällt mir gut.
14 Blogger hatten den Weg nach Basel gefunden. Um zu fachsimpeln oder einfach nur um einen geselligen Abend zu verbringen. Andreas Jakopec, Initiator des Treffens, zeigte sich mit dem Aufmarsch zufrieden: «Es werden von Mal zu Mal mehr.» So etwas wie eine echte Schweizer Bloggerszene gäbe es aber nicht. «Es ist ein bisschen wie mit den ersten E-Mails vor zehn Jahren, da wurde man auch als ‹Freak› betrachtet, wenn man eine Adresse hatte.»

Nun zum Thema Exhibitionismus, was ja in dem Zusammenhang immer wieder ein Thema ist. Ich habe unter anderem auch erklärt, dass das genau gleiche früher schon bei Webseiten eine Frage war. Schlussendlich entscheide ich aber auf meiner eigenen Webseite (und deszufolge auch auf meinem Weblog) selber, was ich veröffentliche und was nicht. Wir haben darüber diskutiert, dass sich die meisten Weblogger überlegen, was sie veröffentlichen und was nicht. Insbesondere zwei Kriterien sind da wichtig: erstens sollte die Veröffentlichung legal sein und zweitens werden auch oft Dinge nicht veröffentlicht, die in der Zukunft schaden können.

Der folgende Absatz enthält zusätzlich auch ein Zitat von Stefan, welches er auf seinem Weblog nachträglich noch dokumentiert hat.

Doch worin liegt die Motivation, eine anonyme Öffentlichkeit mit privaten Erlebnissen und Gedanken zu beglücken? «Klar, ein bisschen exhibitionistisch ist das schon», erklärt Patrice Neff, «aber längst nicht alle Blogger breiten öffentlich ihr Privatleben aus.» Ein Fachblog zum Beispiel diene vor allem auch zur Sammlung und Weitergabe von Neuigkeiten.
Für viele Blogger ist ihr Blog auch eine Art Ventil. Auf diese Art und Weise können sie ihre Meinung zu den unterschiedlichsten Themen loswerden. «Viele Artikel sind eigentlich nichts anderes als nicht abgeschickte Leserbriefe», weiss Stefan Bucher.
Zwar schreibt der Blogger für eine breite Öffentlichkeit, die Resonanz hält sich hingegen oftmals in Grenzen. Meist sind es die eigenen Freunde oder andere Blogger, die die veröffentlichten Artikel lesen. Hin und wieder erhält man eine Kritik oder Anregung. «Die allermeisten Blogs haben eine Zielgruppe von fünf Personen», so Bucher.
Wer also der Welt etwas mehr oder minder Relevantes mitzuteilen hat und bis heute nicht wusste, wie er das tun soll, der kennt jetzt eine Möglichkeit. Computer anschalten, Weblog eröffnen, losbloggen!

Alles in allem finde ich den Artikel recht gut. Zum Schluss kommt der Tipp, ein Weblog zu eröffnen. Da wäre eine URL noch gut gewesen, wie/wo denn das geht.

Und jetzt bin ich noch gespannt auf den anderen Artikel, welcher in der NZZ veröffentlicht werden soll.

Ach ja, Mark hat einige (drei) schöne Fotos zum Treffen veröffentlicht, unter anderem wie ich den Journalisten irgendwas erkläre (der mit dem grauen Pullover ist offenbar Philipp Schrämmli - jedenfalls war er für den Baslerstab da).

Update 23. März: Der Artikel ist jetzt im Archiv zu finden. Die erste URL war tatsächlich sehr temporär.