Die letzten beide Tage habe ich für einen Kunden zwei neue Server aufgesetzt. Dabei habe ich zum ersten mal richtig mit RCS für Konfigurationsdateien experimentiert. Ich wollte das eigentlich schon lange, habe mich aber irgendwie immer wieder gescheut. Nun kann ich aber sagen: es lohnt sich. Der Aufwand ist relativ klein, der Nutzen wird aber mit der Zeit sicherlich immens. Zum Beispiel:

Hm, letzte Woche ging doch dieses beim Apache noch. Wieso jetzt nicht? Naja, mal schauen was da in der Konfiguration geändert wurde.

Wenn eine Datei bearbeitet werden soll, die bereits unter Versionskontroller steht, sieht das so aus:
co -l httpd.conf
vi httpd.conf
ci -u httpd.conf

co (checkout) entfernt den Schreibschutz von der Datei und lockt die Datei für den aktuellen Benutzer. ci (checkin) fragt nach einer Beschreibung, schreibt die Änderungen in das Log und setzt einen Schreibschutz auf die Datei. Ach ja, das -u Flag bewirkt, dass die Datei am alten Ort bleibt. Ohne dieses Flag würde die Datei selber gelöscht (könnte aber natürlich mit co wieder ausgecheckt werden).

Ist die Datei noch nicht unter Versionskontrolle, muss vor den oben angegeben Schritten erst folgendes gemacht werden.
mkdir RCS
ci -u httpd.conf

Erst wird das RCS Verzeichnis angelegt. In dieses Verzeichnis werden die Revisionsinformationen gelegt (jeweils mit dateiname,v also z.B. httpd.conf,v). Existiert das Verzeichnis RCS nicht, werden die Revisionsinformationen in das aktuelle Verzeichnis gespeichert. Mit persönlich ist es da lieber in einem Unterverzeichnis.

Der drauffolgende ci-Befehl bewirkt nun, dass die Datei in die Revisionskontrolle kommt.